Corona-Exit-Strategie
Was können wir tun, um einen Lockdown zu verhindern? (Bild: unsplash.com)
KOMMENTAR ZUR RATSSITZUNG
Ein Lockdown war noch nie eine nachhaltige Lösung in der Pandemie, das beobachten wir weltweit. Genau weil der Lockdown nicht nachhaltig ist, haben wir ein stetiges auf und ab. Logischerweise gehen die Infektionszahlen nach einem Lockdown wieder nach oben, so wie die Pfunde nach einer Crash-Diät wieder zurückkehren. Entscheidend ist, ob man die Zeit während des Lockdowns weise genutzt hat, um nachhaltige Massnahmen zu ergreifen, um dann parat zu sein, wenn der Lockdown beendet wird.
Mit einem Lockdown gewinnt man Zeit zur Reorganisation, indem man seine Kräfte und Mittel neu bündelt. Leider haben wir es im Sommer verschlafen, nachhaltige Konzepte aufzugleisen, und es scheint, dass wir es auch im zweiten Lockdown verschlafen haben, ansonsten hätten wir jetzt diese abstruse Öffnungsdiskussion nicht, sondern hätten unsere Tests zu Hause oder wären bereits geimpft.
Wenn der Bund einen Lockdown verhängt, muss er danach auch liefern. Wir müssen jetzt nicht darüber diskutieren, ob wir aufmachen können oder nicht, in Abhängigkeit, ob die Zahlen wieder steigen. Die Frage lautet: Sind wir bereit oder nicht. Und wenn nicht, was haben wir dann während des Lockdowns gemacht?
Die Linken werfen der SVP vor, nichts gelernt zu haben, und dass wir – als Folge der Lockerungsforderungen der SVP – in eine dritte Welle schlittern. Als kopflos werden wir beschimpft. Das stimmt jedoch nicht: Wir wollen mit nachhaltigen Massnahmen den Rhythmus von Lockdown, Welle, Lockdown und Welle unterbinden. Massnahmen wie Hygiene und Distanzhalten, Massen- und Einzeltests, Schutzkonzepte und das Impfen erlauben es, endlich mit dem Virus zu leben.
Es darf keinen Lockdown mehr geben. Mittlerweile wissen wir mehr und wir hätten die nötigen Mittel, mit dem Virus umgehen zu können und die nötige Planungssicherheit zu geben. Die Frage jedes Politikers muss sein: Was können wir tun, um einen Lockdown zu verhindern? Welche Massnahmen müssen wir treffen? Das wird nicht die letzte Krise sein, die wir erleben werden. Wir wollen uns nicht erst ausmalen, wie es wäre, wenn wir aufgrund eines elektrischen Impulses für mehrere Wochen, oder sogar Monate, keinen Strom mehr hätten.
Wir können zukünftige Generationen nicht in Geiselhaft nehmen, indem wir mit geborgtem Geld Teile der Wirtschaft zum Schweigen bringen.